Ein Fön rettet den Tag

Ja so kann es gehen, der Computer fährt nicht mehr hoch, bricht immer nach ca 15 Sekunden ab. Ich mache den PC auf. Wie man es kennt, muss ich ihn erstmal vom gröbsten Staub befreien, der sich über die Jahre darin festgesetzt hat. Ich schalte ihn nochmal ein und schaue mir an, ob sich auch alle Lüfter drehen. Da ist der Fehler, der Netzteil-Lüfter dreht sich nicht mehr. Der Computer überhitzt einfach. Einfache Lösung, Netzteil austauschen. Tja wenn ich jetzt nur ein Netzteil einstecken hätte. Ich frage den Kunden nach einem Fön, der sieht mich mit großen Augen an. Doch nachdem ich meine Bitte wiederholt habe, bringt er mir aus dem Badezimmer den Fön. Ich schalte den Fön auf kalt und halte ihn an die Netzteilöffnung.

Einen Fön drannhalten und der Rechner läuft stabil, das Gesicht des Kunden - unbezahlbar.

Ich kann den PC einschalten und er läuft stabil, keine Abstürze mehr. Damit ist klar, ich habe den fehlerhaften Bauteil identifiziert. Es sieht schon etwas komisch aus, der offene PC und ein Fön davor. Es ist auch ziemlich laut, aber es funktioniert.

In Österreich hält nichts länger, als ein Provisorium.

Natürlich ist diese Reparatur nicht von Dauer. Aber es reicht als Diagnose, um den fehlerhaften Teil zu identifizieren. Wahrscheinlich gibt es Zeitgenossen die dieses Provisorium dann für immer lassen, ich gehöre nicht dazu.

Jetzt könnte ich natürlich dem Kunden ein neues Netzteil verkaufen. Kostet ca 90 €. Aber ich habe noch einige ausgemusterte PCs, da ist ein passendes Netzteil dabei. Man muss nicht immer das neueste einbauen. Es muss einfach seinen Zweck erfüllen, gerade bei einem Netzteil ist es völlig unerheblich ob es nagelneu ist. Ob ich nun immer einen Fön in meiner Werkzeugkiste mitführe weiß ich noch nicht.

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